Hintergrundbild Roberts Reisebericht
Thailand 2004
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2004-03-03, Tag 22

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grimmiger Wächter
amüsierter Wächter
Riesenbuddha
die Füße Riesenbuddha
im Tempel
Klongboote
Khaosan Road
Bauwahn in Bangkok
Bauwahn in Bangkok

Shopping in Bangkok

Der Zug fuhr später los, entsprechend später kommen wir in Bangkok an. Die Fahrt war etwas unruhig, denn der Zug hoppelt mehr, als er fährt, außerdem hält er oft an. Wahrscheinlich ist irgendetwas kaputt.

Wieder sind wir überwältigt von der Hitze in der großen Stadt. Der Weg zum Sawasdee ist dadurch beschwerlich, aber wir finden das Pier für das Boot nach Banglampoo sofort. Das Zimmer mit Klimaanlage und Bad kostet 550 Baht. Das ist noch OK. Zum Frühstück haben wir Spaghetti Bolognese und einen Kaffee. Nun, es ist immerhin schon fast 12:00 Uhr.

Heute wollen wir den Königspalast ansehen, denn das muss man angeblich, wenn man mal in Bangkok ist. Erst mal müssen wir wieder einen Scheck wechseln. Der Kurs fällt, wir bekommen nur noch 4750 Baht für 100 EUR. Den Tempel neben dem Palast, der einen riesigen liegenden Buddha beherbergt finden wir zuerst. Das Gebäude wird an allen Toren von großen Steinfiguren bewacht, die zum Teil grimmig, zum Teil aber auch etwas albern wirken, weil sie so süffisant lächeln.

Dann suchen wir den Eingang zum Königspalast. Der soll angeblich gleich daneben sein, aber wir finden ihn nicht. Ein thailändischer Lehrer spricht uns an und erklärt uns, dass der Palast heute nur für Thais geöffnet hat. Wir kämen nicht rein. Er fragt uns, was wir schon alles gemacht haben und meint, wir müssen unbedingt eine Bootsfahrt auf den Klongs machen. Auf den kleinen Flusszweigen, die die Stadt durchziehen würde man ganz viel sehen können. Dazu malt er in unserem Plan herum und sagt, dass wir eine Stunde Bootsfahrt für nur 1000 EUR haben können. Dazu kommt nur noch das Tuktuk für 20. Wir wollen aber gar nicht Boot fahren und 1000 Baht sind uns auch zuviel. Da geht er weg. Vielleicht haben wir ihn beleidigt, weil er uns nicht helfen darf. Man kanns auch übertriben.

Die Alternative ist Einkaufen. Laut unseren Infos ist das Siam-Center eine riesiges Kaufhaus, wo es einfach alles geben soll. Dazu müssen wir mit dem Boot zur Central-Station und dann mit dem Skytrain fünf Stationen weiter. Die Hochbahn ist eine schicke Sache. Absolut sauber, klimatisiert, teuer, aber dafür enorm komfortabel und schnell, weil man sich einfach über dem Verkehrsgewühl bewegt. Vor oben hat man auch einen guten Blick über die Stadt und kann den Bauwahn in Bangkok gut verfolgen.

Am Ausgang des Sky-Trains befindet sich eine Einkaufspassage. Die Schulen haben gerade aus und alles ist bevölkert von Jungvolk in Uniformen. Zum Abkühlen gehen wir in einen "Dunkin Donuts", in dem es - na was schon - Donuts gibt. Aber alle Sorten, die man sich vorstellen kann. Auch hier ist alles voller Schüler, von denen viele ihre Hausaufgaben erledigen.

Dann finden wir das richtige Siam-Center. Es ist auf der anderen Seite der großen Straße, die ohne Fußgängerbrücke kaum zu überqueren wäre. Das Center besteht aus zwei riesigen Gebäuden mit 4 bzw. 6 Stockwerken. Drinnen gibt es alles, was man für Geld kaufen kann. Und zwar für viel Geld. Die Waren dort sind annähernd so teuer, wie bei uns und die Markenwaren sind hier wahrscheinlich auch alle echt. Wir kommen auf der Wanderung alleine an drei Lacoste-Läden vorbei. Manche Leute in Thailand müssen gut verdienen. Die kleine Bang und Olufsen Stereoanlage für nur 250.000 Baht ist auch kein Schnäppchen.

Für uns, obwohl aus dem reichen Europa, ist das alles zu teuer und so stellt sich keine rechte Kauflust ein. Auch noch gut zum einkaufen ist die Khaosan Road und um dorthin zu kommen, müssen wir den ganzen Weg wieder zurück is zum Hotel. Die Khaosan Road ist berühmt geworden durch den Film "The Beach". Leonardo beginnt sein Abenteuer in eben dieser Straße. Damit das klar ist: deshalb muss man sich diesen Film nicht ansehen. Sicher nicht.

Das hier ist doch eher unsere Preisvorstellung. Die Straße ist voll von Läden und zusätzlich stehen davor in einer Reihe Verkaufsstände von einem Ende bis zum anderen. Ich überlege mir, ob ich eine Uhr kaufe. Da gibt es ganz nette mit Automatik und das für einen Spottpreis. Bei uns ist so etwas das 5-10 fache wert. Stellenweise hat die Gegend Ballermann-Atmosphäre. Laute Musik dröhnt aus den Läden und von den Ständen, Animierdamen laden zum Besuch der Discos und Bars ein. Dazu gibt es Touristen aller Couleur, die ihre Cola mit Schnaps aus der Flasche verdünnen, wenn sie nicht ohnehin Bier trinken. Gegen 22:00 Uhr packen dann die Stände zusammen. Die Läden bleiben offen, denn es sind noch genug Kunden da.

Wir essen noch etwas in einem Restaurant eine Straße weiter, etwas abseits von der Hektik und verziehen uns nach einem Schlummertrunk in unser gekühltes Zimmer bei 21°C. Draußen hat es bestimmt noch 30°C.

Bauwahn, schlechte Luft und Geld

Bangkok bringt es alles in allem auf 5 Millionen Einwohner. Weil die Luft so schlecht ist, haben viele Verkehrsteilnehmer eine Atemmaske auf. Laut Reiseführer ist die Luft aber erst so schlecht, seit wahllos extrem hohe Gebäude errichtet werden, die die Luftzirkulation verhindern und daher die heiße verbrauchte Luft nicht mehr abtransportiert werden kann.

Das Bruttosozialprodukt pro Person lag im Jahr 2000 bei etwa 2200$ (US). Zum Verleich: Indien liegt weit drunter mit 440$, Deutschland bringt es auf 26000$. Der Durchschnittsverdienst lag 1994 bei etwa 4800 Baht (Stadt) bzw. 1600 Baht (Land). 41% des Bruttoinlandsproduktes stammen mittlerweile aus industrieller Produktion, nur 11% aus der Landwirtschaft. Haupexportartikel sind in dieser Reihenfolge: Computerteile, Textilien, Edelsteine, integrierte Schaltungen, Schuhe, Elektroartikel, Konserven, Garnelen und Reis. Reis war bis 1986 noch die Nummer eins, wodurch man den Wandel im Land sehen kann. Die Hälfte aller instriellen Produktionsstätten befinden sich im Großraum Bangkok, ebenso läuft der Großteil der Waren durch diese Stadt.

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