Shopping in Bangkok
Der Zug fuhr später los, entsprechend später kommen wir in Bangkok
an. Die Fahrt war etwas unruhig, denn der Zug hoppelt mehr, als er
fährt, außerdem hält er oft an. Wahrscheinlich ist irgendetwas
kaputt.
Wieder sind wir überwältigt von der Hitze in der großen Stadt. Der
Weg zum Sawasdee ist dadurch beschwerlich, aber wir finden das Pier für
das Boot nach Banglampoo sofort. Das Zimmer mit Klimaanlage und Bad
kostet 550 Baht. Das ist noch OK. Zum Frühstück haben wir Spaghetti
Bolognese und einen Kaffee. Nun, es ist immerhin schon fast 12:00
Uhr.
Heute wollen wir den Königspalast ansehen, denn das muss man
angeblich, wenn man mal in Bangkok ist. Erst mal müssen wir wieder einen
Scheck wechseln. Der Kurs fällt, wir bekommen nur noch 4750 Baht für 100
EUR. Den Tempel neben dem Palast, der einen riesigen liegenden Buddha
beherbergt finden wir zuerst. Das Gebäude wird an allen Toren von großen
Steinfiguren bewacht, die zum Teil grimmig, zum Teil aber auch etwas
albern wirken, weil sie so süffisant lächeln.
Dann suchen wir den Eingang zum Königspalast. Der soll angeblich
gleich daneben sein, aber wir finden ihn nicht. Ein thailändischer
Lehrer spricht uns an und erklärt uns, dass der Palast heute nur für
Thais geöffnet hat. Wir kämen nicht rein. Er fragt uns, was wir schon
alles gemacht haben und meint, wir müssen unbedingt eine Bootsfahrt auf
den Klongs machen. Auf den kleinen Flusszweigen, die die Stadt
durchziehen würde man ganz viel sehen können. Dazu malt er in unserem
Plan herum und sagt, dass wir eine Stunde Bootsfahrt für nur 1000 EUR
haben können. Dazu kommt nur noch das Tuktuk für 20. Wir wollen aber gar
nicht Boot fahren und 1000 Baht sind uns auch zuviel. Da geht er weg.
Vielleicht haben wir ihn beleidigt, weil er uns nicht helfen darf. Man
kanns auch übertriben.
Die Alternative ist Einkaufen. Laut unseren Infos ist das Siam-Center
eine riesiges Kaufhaus, wo es einfach alles geben soll. Dazu müssen wir
mit dem Boot zur Central-Station und dann mit dem Skytrain fünf
Stationen weiter. Die Hochbahn ist eine schicke Sache. Absolut sauber,
klimatisiert, teuer, aber dafür enorm komfortabel und schnell, weil man
sich einfach über dem Verkehrsgewühl bewegt. Vor oben hat man auch einen
guten Blick über die Stadt und kann den Bauwahn in Bangkok gut
verfolgen.
Am Ausgang des Sky-Trains befindet sich eine Einkaufspassage. Die
Schulen haben gerade aus und alles ist bevölkert von Jungvolk in
Uniformen. Zum Abkühlen gehen wir in einen "Dunkin Donuts", in dem es -
na was schon - Donuts gibt. Aber alle Sorten, die man sich vorstellen
kann. Auch hier ist alles voller Schüler, von denen viele ihre
Hausaufgaben erledigen.
Dann finden wir das richtige Siam-Center. Es ist auf der anderen
Seite der großen Straße, die ohne Fußgängerbrücke kaum zu überqueren
wäre. Das Center besteht aus zwei riesigen Gebäuden mit 4 bzw. 6
Stockwerken. Drinnen gibt es alles, was man für Geld kaufen kann. Und
zwar für viel Geld. Die Waren dort sind annähernd so teuer, wie bei uns
und die Markenwaren sind hier wahrscheinlich auch alle echt. Wir kommen
auf der Wanderung alleine an drei Lacoste-Läden vorbei. Manche Leute in
Thailand müssen gut verdienen. Die kleine Bang und Olufsen Stereoanlage
für nur 250.000 Baht ist auch kein Schnäppchen.
Für uns, obwohl aus dem reichen Europa, ist das alles zu teuer und so
stellt sich keine rechte Kauflust ein. Auch noch gut zum einkaufen ist
die Khaosan Road und um dorthin zu kommen, müssen wir den ganzen Weg
wieder zurück is zum Hotel. Die Khaosan Road ist berühmt geworden durch
den Film "The Beach". Leonardo beginnt sein Abenteuer in eben dieser
Straße. Damit das klar ist: deshalb muss man sich diesen Film nicht
ansehen. Sicher nicht.
Das hier ist doch eher unsere Preisvorstellung. Die Straße ist voll
von Läden und zusätzlich stehen davor in einer Reihe Verkaufsstände von
einem Ende bis zum anderen. Ich überlege mir, ob ich eine Uhr kaufe. Da
gibt es ganz nette mit Automatik und das für einen Spottpreis. Bei uns
ist so etwas das 5-10 fache wert. Stellenweise hat die Gegend
Ballermann-Atmosphäre. Laute Musik dröhnt aus den Läden und von den
Ständen, Animierdamen laden zum Besuch der Discos und Bars ein. Dazu
gibt es Touristen aller Couleur, die ihre Cola mit Schnaps aus der
Flasche verdünnen, wenn sie nicht ohnehin Bier trinken. Gegen 22:00 Uhr
packen dann die Stände zusammen. Die Läden bleiben offen, denn es sind
noch genug Kunden da.
Wir essen noch etwas in einem Restaurant eine Straße weiter, etwas
abseits von der Hektik und verziehen uns nach einem Schlummertrunk in
unser gekühltes Zimmer bei 21°C. Draußen hat es bestimmt noch 30°C.
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