Hintergrundbild Roberts Reisebericht
Thailand 2004
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2004-02-23, Tag 13

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Straße nach Hat Rin
Straße nach Hat Rin
Hat Rin Beach
Bananenbaum

nach Hat Rin

Diese Nacht war angenehm. Wir hatten das Fenster offengelassen und das brachte endlich die ersehnte Abkühlung, weil man bei der Hitze ansonsten ja nicht gut schlafen kann. Nach dem Frühstück fahren wir wieder nach Thong Sala um nachzusehen, ob und wann ein Boot nach Koh Samui fährt, bzw. ob sich ein Tagesausflug lohnt. Später wollen wir auch noch nach Hat Rin ganz im Süden der Insel.

Unterwegs wird der Sprit knapp und wir müssen tanken. Dazu halten wir an einem der hier häufigen Häuschen, in denen drei Fässer mit den unterschiedlichen Benzinsorten stehen. Auf jedem Fass gibt es einen Glaskolben, der mit einer Handpumpe auf die entsprechende Menge gefüllt werden muss. Eine Frau, die wir gerade beim Essen stören und bei der der Begriff "Zahnfleisch" dadurch eine ganz neue Bedeutung bekommt, tankt unser Moped voll. Die Frau malt den Betrag von 50 Baht in den Sand, denn sie kann kein Wort Englisch.

Die Zeiten für die Fähre sind denkbar ungünstig für nur einen Tagesausflug. Entweder können wir um 7:00 Uhr früh oder erst um 12:00 Uhr mittags fahren, wobei die Fahrtzeit etwa eine Stunde ist. Die Fahrt würde 115 Baht kosten. Etwas schneller ginge das mit einem Schnellboot, das um 11:00 Uhr fährt, aber entsprechend der Geschwindigkeit mehr kostet. Um 7:00 Uhr losfahren schaffen wir niemals, die Rückfahrt wäre spätestens um 17:00, also klappt das alles nicht, wie wir wollen.

Wir finden die Straße in den Süden der Insel, nach Hat Rin und sie ist immerhin betoniert, irgendwie. Nach kurzer gerader Strecke wir die Straße zur Berg- und Talbahn. An einer steilen Steigung schafft es die Honda nicht mehr mit uns beiden darauf. Ich ziehe die Bremse und das Moped rutscht rückwärts den Berg runter. Nur zusammen mit der Fußbremse bleibt es stehen. Yasmin muss leider absteigen und ich quäle das kleine Gefährt auf den Gipfel. Nächstes Mal, nehme ich mir vor, nehme ich mehr Anlauf.

Oft liegt auch Sand auf der Straße und, wie man sich leicht vorstellen kann, folgt auf eine Steigung auch oft ein Gefälle, das nur mit Schrittgeschwindigkeit zu befahren ist. Andernfalls könnte man bei einem Bremsversuch auch gleich abspringen. Nach einer 3/4 Stunde auf und ab stehen wir plötzlich wieder vor dem Meer, aber die Sonne ist auf der anderen Seite. Wir sind in Hat Rin Beach East.

Der Strand sieht toll aus. Er ist viel länger und breiter, als in Hat Salad, allerdings auch wesentlich voller und der größte Teil liegt in der Sonne. Wenn man es ruhiger mag, ist Hat Rin weniger geeignet. Lustig sind die am Hang in die Felsen gebauten Hütten. Wir genießen noch ein wenig den Blick aufs Meer und fahren dann zurück.

Unterwegs gönnen wir uns eine Pause mit Capuccino und Croissant. Die Thais haben erkannt, dass Europäer für einen guten Kaffee auch ein Vermögen ausgeben, vor Allem, wenn die Alternative Nescafe heißt. Leider ist das, was mir nach fünfminütiger harter Arbeit an der italienischen Maschine vorgesetzt wird alles andere, als gut. Die Maschine alleine machts also nicht. Aber das Croissant hats auch in sich. Es ist etwa genauso groß, wie das, was es bei uns gibt, aber sicher dreimal so schwer. Das lässt sich auf die Unmengen an Butter zurückführen, die darin ihr Ende gefunden haben. Nebenbei läuft ein deutscher Sender über Satellit und so kommen wir endlich mal wieder in den Genuss heimischer Nachrichten, die sich leider fast ausschließlich mit Fasching befassen.

Nach einer durschwitzten Fahrt sind wir endlich wieder an der Hütte und ich freue mich auf die Dusche, die aber gar nicht so erfrischend ist, wie man meint, weil man gleich danach wieder schwitzt. Ab in die Hängematte. Wieder höre ich einen dumfen Knall.

Am Strand ist wieder eine Kokosnuss runtergefallen und zwar etwa einen halben Meter neben dem Kopf eines Mannes aus Österreich (bitte keine Witze jetzt). Als der merkt, was passiert ist, steht er auf und läuft verstört (headless chicken mode) am Strand herum. Watch out...

Zum Abendessen gehen wir heute mal woanders hin, ins "Dubble Duke" ab Ende des Strandes. Essen, trinken und die Preise sind fast die selben, so wie wahrscheinlich auch in den anderen Restaurants. Auch hier gibt es eine Terrasse mit Sitzkissen und dazu laute Musik aus der semiprofessionellen PA. Ein junger Engländer, der dort als Bedienung arbeitet, nimmt unsere Bestellung auf und fragt dann zuvorkommend "you smoke?", nachdem er sich einen Joint gedreht und angezündet hat. Wir lehnen höflich ab. Nach dem Essen wird die Musik etwas psychedelischer, was aber ganz gut zu den Leuten an den Nachbartischen passt, die jetzt ebenfalls anfangen, gigantische Papers in Form zu rollen. Wir sind anscheinend mitten in einer Kifferkommune gelandet. Aber das Essen war gut.

Berauschungsmittel

Entgegen anderslautender Gerüchte, ist Drogenbesitz, dazu zählen auch cannabishaltige Produkte, in Thailand verboten. Das schließt auch die Inseln ein und kann, im Falle der Nichtbeachtung, empfindliche Strafen nach sich ziehen. Wer mit kleinen Mengen solchen Materials erwischt wird, bekommt einen Stempel in den Pass, der ihn eindeutig als Konsument kennzeichnet. Das ist sehr unangenehm für die Einreise in weiter Länder, die man nach der abzusitzenden Gefängnisstrafe besuchen möchte. Nebenbei: es gibt in Thailand auch noch die Todesstrafe. Aus der Bankok Post konnte ich erfahren, dass in Vietnam ein Dealerpaar festgenommen wurde, die spontan mal dazu verurteilt wurden. Zu deren Glück wurde die Strafe nachträglich in Lebenslänglich umgewandelt wobei ich mir sicher bin, dass das auch genau das bedeutet. In Asien ist man da nicht zimperlich. Im Dubble Duke gibts wenige Mücken und nach Yasmins Theorie halten die Haschdampfschwaden die Insekten fern. So haben wir dann doch auch einen Vorteil davon.

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