Hintergrundbild Roberts Reisebericht
Thailand 2004
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2004-03-02, Tag 21

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Mr. Tohs Bärchentischdecken
Koh Pha Ngan International Port
altes Pier
Fähre
Fähre kurz vor Donsak
Futterstände

Abschied von der Insel

Das letzte Frühstück. Das Taxi ist für 10:00 Uhr bestellt. Yasmin verschenkt unsere Luftmatratze an eine französische Familie, die mit zwei kleinen Kindern zwei Hütten weiter wohnt. Jasmin braucht keine Matratze mehr, denn ihr wurde schon eine "vom Universum" geschenkt was bedeutet, sie hat sie unter ihrer Hütte gefunden und sich gekrallt.

Wir reden noch ein wenig mit Brigitte und Ihrem Mann, einem deutschen Ehepaar, die eigentlich zum Schnorcheln da sind, was aber nur Nachts möglich wäre. Schade eigentlich. Dann begleichen wir die Rechnung und verabschieden uns.

Das Taxi ist rechtzeitig da, eher noch zu früh. Mit uns fahren zwei Holländerinnen, die aber nicht mit dem Zug, sondern mit dem VIP-Bus nach Bangkok weiterfahren. Der Bus hat den Vorteil, dass er etwas schneller ist, allerdings hat er keine Betten. Ich kann den Zug nur empfehlen.

Unterwegs klappert das Taxi noch ein paar weitere Ressorts ab. Schließlich sind wir zu siebt. Das Gepäck ist komplett auf dem Dach untergebracht. Für die Fahrt zahlen wir 50 Baht pro Person. Als wir mit den Rucksäcken zum Pier laufen hören wir noch, wie sich die Fahrer unterhalten und irgendetwas über Hat Salad sagen. Wahrscheinlich hätten wir je 100 Baht zahlen müssen. Wir machen, dass wir weiterkommen.

Tickets für die Fähre kann man noch nicht kaufen. Der Schalter macht erst eine Stunde vor der Abfahrt auf und die ist um 13:00 Uhr. Dann also nochmal zur Swiss Bakery, auch um einen Sack Croissants als Proviant zu kaufen. Leider geschlossen. Also schlagen wir in einem anderen Laden bei Kaffee und Cola die Zeit tot. Bei Mr. Toh gibts sogar Kaffee aus der Saeco-Maschine, die von der Straße gut sichtbar auf einem eigenen Tisch steht und bevorzugt von ihm bedient wird. Die Tassen sind aus Bambus. An der Wand hängen Fotos von Palmen, Meer und Booten, bei denen die Farbe Rot komplett fehlt.

Mr. Toh hat auch eine Travel Agency und ruft dauernd, wenn ein neues Gesicht an der Straße vorbeiläuft, "where do you go?" und manchmal fängt er damit auch einen Kunden.

Die Fahrdauer auf der Fähre erscheint mir ewig. Uns gegenüber sitzen zwei Österreicher mit einer recht jungen Thai. Die Typen sind das, was man bei uns als 100%ige Assis bezeichnen würde. Saufen Bier, lallen, verschütten die Hälfte. Dazu sind sie großflächig tätowiert und sehen irgendwie verhaut aus. Die Geschwindigkeit ihres Redens wird wahrscheinlich nur noch unterboten von der Geschwindigkeit ihres Denkens, so dass sie sich gut mit Amöben verstehen dürften. Die Thai sieht auch nicht besonders glücklich aus, aber die beiden haben nun mal das Geld. Zur Ehrenrettung der Österreicher: es hätten genausogut Deutsche sein können. Ich hoffe nur, dass die Thais, die dem Spektakel beiwohnen nicht denken, dass "wir" alle so sind.

Ein Bus wartet auch schon am Pier. Ob wir hier richtig sind? Wir sollen einsteigen, sagt der Fahrer, OK. Und wieder zuckeln wir die lange Strecke nach Surat Thani, zum Bahnhof Phun Phin. Die Klimaanlage gibt ihr Bestes, aber da haben wir schon mehr gesehen. Der Schweiß läuft in Strömen und kein Fenster, das man öffnen könnte. Wenn ich mir vorstelle, in solch einen Bus noch länger unterwegs sein zu müssen...

Nach einer Stunde sind wir endlich da. Nur wo. "Railwaystation", sagt einer der Begleiter und will, dass wir alle aussteigen. Ein Teil der Mitfahrer will zum Flughafen, der andere, auch wir, zum Bahnhof. Tatsächlich sind wir aber gar nicht am Bahnhof. Der ist etwa 16 km weiter und außerhalb der Stadt. "Get your luggage", sagt er, aber ich will nicht und frage ihn, wo hier der Bahnhof ist. Der Kerl ignoriert mich einfach und unterhält sich mit seinem Kollegen und ich höre raus, dass wir ein Taxi nehmen sollen. Ich nehme ihn am Arm, es ist aus mit ignorieren und frage nochmal eindringlicher, wo denn hier der Bahnhof ist. Zur Unterstützung fuchtle ich mit der anderen Hand herum. Ich versuche ihm zu erklären, dass wir bis zum Bahnhof bezahlt haben.

Jetzt werden auch die anderen Traveller unruhig und bereiten die Revolution vor. Soweit kommt es dann aber doch nicht, denn er lässt den Bus weiterfahren. Der Gauner. Wollte doch für ein paar Baht Sprit sparen. Schließlich werden wir doch noch vor dem Bahnhof abgesetzt, vor dem es von Werbern wieder mal wimmelt.

Lauter Thais, die uns zeigen wollen, wo wir hin sollen, wo das Gepäck abstellen, wo was essen. Aber nicht mit uns. Wir schultern die Rucksäcke und gehen demonstrativ in die falsche Richtung. Prompt landen wir in einer tourifreien Umgebung, einer Straße, mit einer schier endlosen Reihe von Essensständen.

Der Zug fährt erst um 21:00 Uhr, also gehen wir mal essen. Nachdem vor jedem Restaurant einer davor steht und uns reinwinkt, gehen wir zum allerletzten in der Straße. Das Essen ist relativ teuer, die Portionen dafür klein. Man ist auf Bahnreisende eingestellt, vor allem auf Nichteinheimische. Der Besitzer ist aber nett. Er fragt uns, wann unser Zug geht und bedeutet, dass wir ruhig solange bei ihm sitzenbleiben können. Zur Unterhaltung bringt er uns ein paar Prospekte. Paradoxerweise sind die von Koh Tao und Koh Samui, wo ihm doch klar sein muss, dass wir irgendwo da her kommen müssen. Egal, es war nett gemeint.

Yasmin bestellt sich eine Flasche "Vitamilk". Das steht zwischen den anderen Getränken, sieht aber ganz anders aus. Weiß eben. Es schmeckt, als hätte man einen Sack Hafer in Milch aufgelöst und ersetzt wahrscheinlich ein komplettes Frühstück. Die Bedienung erklärt aber später auf Anfrage, dass es Sojamilch sei und die schmeckt wohl so.

Der Zug lässt leider auf sich warten und erscheint eine knappe Stunde zu spät auf dem falschen Gleis. Yasmins Rucksack fällt noch vor dem Losfahren prompt vom Gepäcknetz einem älteren deutschsprachigen Herrn auf den Kopf.

Bärli

Thais haben ein seltsames Verhältnis zu Kindermotiven als Dekoration. In der Hütte hatten wir Bettzeug mit schnuckeligen kleinen Bären, die miteinader Fußballspielen. Klingt komisch, ist aber so. Hier im Cafe sind es Tischdecken ebenfalls mit Bärchen, die auf dem Mond Harfe spielen. Draußen läuft eine Frau mit einem Winnie Puh Schirm herum. Strange...

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