Hintergrundbild Roberts Reisebericht
Thailand 2004
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2004-02-12, Tag 02

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Blick aus dem Flughafen
ein Klong
Tuktuk
Geisterhäuser

Ankunft in Bangkok

Bei der Einreise werden wir am Migration Schalter gefragt, wo wir wohnen werden. Wir haben aber nichts gebucht und nach kurzem hin und her dürfen wir dann einfach Chiang Mai angeben. Das ist die Stadt im Norden, in die wir zuerst fahren wollen. Die Passkontrolle ansonsten läuft reibungslos.

Beim Aussteigen auf dem Flugzeug hat man bereits die Assoziation "Schwimmbad", weil es erstaunlich feucht ist. Beim Verlassen des Flughafengebäudes allerdings kommt noch ein "Dampfbad mit Sauna" dazu. Es hat schätzungsweise 35°C bei über 50% Luftfeuchtigkeit. Puh. Irgendwie erinnert mich das Klima an Rom im Hochsommer. Trotzdem sind wir froh, dass wir raus sind, denn am Ausgang wartet ein Haufen Werber auf die Neuankömmlinge und die wollen, dass man ihr Taxi und ihr Hotel aufsucht. Gute Chancen da einfach durch zu kommen hat man nur, wenn man bereits Fahrkarten und Reservierungen hat. Oder wenn man das einfach behauptet, so wie wir.

Vor der Tür herrscht ein Wahnsinnsautoverkehr. Wir suchen und finden den Bahnhof des Flughafens, da wir zum Zentralbahnhof Hua Lumphong müssen. Alle Züge, egal ob in den Norden oder Süden, starten dort. Ein Thai, der bei Thai-Cargo am Flughafen arbeitet und gerade auf dem Nachhauseweg ist, spricht uns vor dem Zug an und zeigt uns später nach der Ankunft sogar den Weg. Und zwar den zur TAT, der Tourist Authority of Thailand. Wir plaudern unterwegs noch ein wenig, denn der Mann spricht gut Englisch. Er fragt, wie lange wir in Bankok bleiben und erklärt, dass zwei Tage vollkommen ausreichend sind, weil die Stadt so heiß ist und stinkt. Das deckt sich mit dem, was wir bereits von anderen gehört hatten und unseren ersten Eindrücken.

Während dieser Zugfahrt ins Zentrum von Bangkok sehen wir die verschiedenen Klassen von Wohnungen. Die einfachste Kategorie besteht schlichtweg aus Müll. Bessere Behausungen sind aus Wellblech, dann kommt Holz, schließlich Stein und Beton. Direkt an der Bahnlinie sind aber die einfachsten Häuser. Dort sammeln sich die, die sich eben kein Steinhaus und auch sonst nicht viel leisten können.

Im Zug ist es unglaublich heiß und einzig die zahlreichen Deckenventilatoren schaffen etwas Abkühlung. Die Fahrt selber ist sehr günstig. Wir zahlen 10 Baht pro Person, das sind etwa 20 Cent. Kleine Faustregel für die Umrechnung: die Summe in Baht verdoppeln, dann hat man ziemlich genau Cent, denn der Wechselkurs liegt derzeit bei knapp 50 Baht pro Euro.

Bei der TAT werden wir von Max empfangen. Das ist sein Spitzname und wahrscheinlich ist das recht sinnvoll einen zu haben, weil er laufend mit Leuten zu tun hat, die nicht der Landessprache mächtig sind. Max bucht uns ein Zimmer im "City Residence" für 1000 Baht inklusive Frühstück. Später sollen wir erfahren, dass das wesentlich zu teuer ist, aber als Traveller aus Europa ist man in Thailand per Definition reich. Die Fahrkarte nach Chiang Mai für den nächsten Tag können wir auch dort kaufen und sie kostet für uns beide im Schlafwagen mit Klimaanlage etwa 1500 Baht. Für eine 800km-Fahrt ist das recht günstig und überhaupt kein Vergleich zu unserer Bahn. Max hat noch ganz tolle Vorschläge für unsere Aktivitäten in Chiang Mai. Trekking ist angeblich ganz beliebt und er stellt uns gleich mal ein 5-Tages Programm zusammen. Wir wollen aber nicht. Sein Vorschlag ist einfach zu teuer.

Max sagt noch, dass das Hotel etwa 800 Meter entfernt sei, aber trotzdem "take a Tuktuk". Tuktuks sind eine Art Weiterentwicklung von Rikschas, eben mit Motor. Nachdem der Fahrer auch weniger körperlich arbeiten muss, kann er sich gut darauf konzentrieren, Kunden anzuwerben. Man wird praktisch von jedem Fahrer angesprochen und er will, dass man mitfährt. Die Gefährte sind laut, rasant, gefährlich und stinken, weil es alles Zweitaktmotoren sind und volle Pulle getreten werden. Zeit ist eben Geld.. Wir laufen erst mal lieber.

Knapp zwei Kilometer weiter finden wir das Hotel. Das Zimmer ist groß und ordentlich. Dafür ist es direkt neben einer Riesenstraße und daher so laut, dass der Begriff "Zimmerlautstärke" eine ganz neue Bedeutung erfährt. Zum Glück ist auch die Klimaanlage aus und ich finde aus den etwa 27 verschiedenen Stellungen der unbeschrifteten Schalter keine, die sie zum Leben erweckt. Wir machen uns über die Minibar her und wer die gängigen Preise in den hiesigen Hotels kennt, lernt schnell die dortigen 20 Baht für eine Cola zu schätzen. Gegen 19:30 Uhr sind wir so hungrig, dass wir raus müssen und anfangen, uns etwas zu Essen zu suchen.

Wir finden einfach nichts. An die Straßenstände trauen wir uns nicht ran und auch sonst ist dort kein Restaurant, bei dem man sich gut aufgehoben fühlen würde. Eine üble Ecke ist das hier. Es gibt sehr viele Hunde, die auf der Straße leben und alle Nase lang liegen Leute herum, die dort ihre Nacht verbringen werden, oft stinkt es unangenehm (man verzeihe mir) nach Kacke. Glücklicherweise hat das Hotel auch ein Restaurant und da bekommen wir auch was Leckeres und machen unsere ersten Erfahrungen mit dem einheimischen Singha Lager Bier. Das gibts in der 630ml Flasche und es hat stolze 6% Alkohol.

Zurück im Hotelzimmer hat es sich die Klimaanlage anders überlegt und konkurriert recht ehrgeizig mit der Minibar darum, wer mehr Kälte schafft. Ich mache ein Fenster auf und verschaffe der Minibar damit wieder einen klaren Vorsprung. Yasmin hat zum Zähneputzen Leitunswasser genommen und das sollte man nicht. Nun, mal sehen, ob da noch was kommt.

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