Hintergrundbild Roberts Reisebericht
Thailand 2004
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2004-02-16, Tag 06

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BLick aus dem Minibus
Maesa Elephant Camp
Maesa Elephant Camp
Reitelefant
Wat Doe Sutep
Wat Doe Sutep
vor dem Tempel
Glocken
Mönch zum Reden
Das Innere des Wat
Blick auf Chiang Mai
Unser Fahrer

Elefantentempel

Auch am Montag lassen sich die Arbeiter nicht blicken. Jedenfalls nicht vor 11:00 Uhr. Eine Angestellte aus dem Guesthouse fragt uns, was wir noch so vorhaben. Sie bestellt uns einen Fahrer, der uns zum Kloster Wat Doe Sutep und noch woanders hinbringen soll. Zur Schlangenfarm? Nein, da wollen wir nicht hin. Kaum eine halbe Stunde später steht ein roter Minibus mit Fahrer vor der Tür und läd uns ein.

Wir haben allerdings keine Ahnung, wohin er uns bringt, denn der Fahrer spricht so gut wie kein Englisch. Nach einer halben Stunde Fahrt stehen wir vor dem Maesa Elephant Camp. Drinnen gibt es für 80 Baht einen Haufen Elefanten zu sehen, die aber alle angekettet an ihren Plätzen stehen und nicht besonders glücklich wirken, auch wenn sie von den Besuchern reichhaltig mit Bananen und Bambus gefüttert werden. Um 14:30 Uhr soll das Camp geschlossen werden und wir hoffen, dass die Elefanten sich dann frei bewegen dürfen.

Reiten darf man die Tiere auch. Das kostet allerdings 600 Baht für eine halbe Stunde. Nachdem wir keinen Elefanten kaufen wollten, sehen wir uns lieber eine Vorführung an. Dabei führen die Elefanten Kunststücke vor, wie in einem Zirkus und so etwas hat mir da schon nicht gefallen. Es ist irgendwie nicht natürlich, wenn so ein Gigant Mundharmonika spielen soll oder ähnlichen andressierten Unsinn macht. Auch hier wird wieder gemalt. Allerdings kann man sehen, dass die Elefantenführer (heißt das so?) das Tier am Ohr festhalten und damit den Rüssel dirigieren. Ich hab doch gewusst, dass kein Dickhäuter von sich aus einen Blumenstrauß malen würde. Aber verkauft wird das als Elefantenkunst. Der einzig interessante Teil ist, als die Elefanten zeigen, wie sie Baumstämme transportieren und diese auch stapeln können. Das ist eine Aufgabe, für die sie früher tatsächlich gebraucht wurden. Nach einer halben Stunde wird das Schauspiel fad und wir gehen lieber.

Unser Fahrer kommt gelaufen und reibt sich die Augen, denn er hat ein kleines Nickerchen gemacht, während er auf uns gewartet hat. Wir fahren weiter zum Wat Doe Sutep auf einer kurvigen Straße auf über 1000 Meter Höhe. Dort werden wir gleich in einen Lift verfrachtet, den die 260 Stufen seien zu anstrengend, wird uns versichert. Für den Eintritt zahlen wir 30 Baht und nochmal 20 für den Lift. Einheimische zahlen hier übrigens nichts, denn sie müssen ja zum Beten.

Das Kloster bietet, abgesehen von den Horden an Touristen, einen tollen Anblick. Alles ist in rot und gold, manchmal ist auch ein sattes grün dabei. Für den inneren Bereich muss man wie gewohnt die Schuhe ausziehen. Außerhalb an einer Buchhandlung steht explizit, dass man dort die Schuhe anlassen soll. Wohl, weil die Touristen einfach zu verwirrt vom An- und Ausziehen sind. Von Tempel hat man einen herrlichen Blick über die Stadt, wenn es nicht gerade zu diesig ist. Jedenfalls kann man hier in Ruhe sehr viel Zeit verbringen.

Viele Glocken hängen hier, die man aber allesamt nicht läuten darf. Natürlich gibt es genug Besucher, die das dennoch tun, aber glücklicherweise sind die meisten davon Einheimische. In einer kleinen Kapelle auf dem Gelände sitzt ein Mönch, der sich mit den Besuchern unterhält und ihnen Armbänder gibt.

Zurück fahren wir nicht mit dem Lift und stellen fest, dass die Treppe gar nicht so lange und hoch ist, wie im Reiseführer steht (kein Vergleich jedenfalls zum Covent Garden in London, aber das ist eine andere Geschichte). Unser Fahrer entdeckt uns sofort am Ausgang und holt den Wagen. Auf dem Rückweg nach Chiang Mai werden wir von einem Wagen mit Blaulicht gestoppt. Kurz darauf fahren mehrere Jeeps mit einem Affenzahn den Berg runter, einen Rolls Royce in der Mitte. Vielleicht sind wir gerade dem König begegnet.

Am Guesthouse zahlen wir dem Fahrer 500 Baht für den Nachmittag. Ich bestelle mir zum essen ein Pad Ped, das mir die Bedienung gar nicht bringen will. "Too spicy", sagt sie. Ich will es aber und es ist bis jetzt das Beste, was ich hier zu essen bekommen habe. Und gar nicht sooo scharf. Nach dem Essen um 19:00 Uhr gehen wir los zum Geld wechseln. Außerdem brauchen wir noch die Fahrkarten nach Koh Pah Ngan im Süden. Die Stadtwerke haben mittlerweile einen kleinen Bagger im Einsatz und die Straße steht seit dem doppelt so hoch unter Wasser. Wir schaffen es leidlich trockenen Fußes, da durchzukommen.

Die Wechselbüros haben leider schon zu und wir müssen den Fahrkartenkauf auf morgen verschieben. Auf dem Rückweg stoppen wir an einem Laden. Ein Fachgeschäft für Chips und Singha. Der Bagger steht verlassen dort, wo er vorher gebaggert hat und die Straße ist zum Glück fast trocken. Ich komme endlich mal dazu, mein Buch "The Salmon of Doubt" zur Hand zu nehmen.

Frogger

In Ciang Mai die Straße zu überqueren ist wie in dem Spiel Frogger, bei dem man einen niedlichen kleinen Frosch zwischen Autos, LKWs und sonstigen Gefahren hindurchdirigieren muss. Es gibt hier praktisch keine Ampeln und wenn, dann ohne Fußgängerlicht. Abbieger achten nicht auf geradeausgehende Fußgänger. Das ist eine herbe Umgewöhnung für deutsche Verkehrsteilnehmer. Natürlich bremsen sie dennoch, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, aber wer wird das schon darauf ankommen lassen wollen.

Nochmal zur Verdeutlichung: der Verkehr ist so dicht, dass wir bis zu fünf Minuten warten können, bis sich auch nur eine kleine Lücke ergibt und man die Straße überqueren kann und das zu jeder Tageszeit. Aber wenn man lange genug wartet geht es. Gegen 23:00 Uhr lässt der Verkehr etwas nach.

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