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Abfahrt von Chiang Mai
Nach dem leckeren Müslifrühstück und dem Auschecken aus dem Duang Dee
House gehen wir zur Massage. Den Termin haben wir gestern noch
ausgemacht. Das Gepäck lassen wir bis zum späten Nachmittag im
Guesthouse, denn der Zug fährt erst um 16:45 Uhr. Die Rechnung beläuft
sich auf knapp 2000 Baht. Für vier Nächte, ordentliches Frühstück, mal
was essen und trinken ist das sicher nicht zuviel.
Im Disabled Center werden wir schon erwartet. Yasmin kommt zuerst
dran und ich darf schon wieder ins Internet. Ich suche Informationen
über Unterkünfte auf Koh Samui und Koh Pah Ngan. Nach zehn Minuten gibt
mir der recht junge Betreuer des Internetcafes zu verstehen, dass ich
mit meinen Webseiten die ganze Bandbreite der Internetverbindung
verbrauchen würde und das wäre schlecht für die anderen Surfer. Ich
versuche wahrscheinlich vergebens ihm zu erklären, dass ich schlecht vor
dem Klick auf einen Link wissen kann, wieviele Bilder jetzt da kommen.
Um den guten Willen zu zeigen, mache ich ein paar Fenster zu und klicke
gaaanz langsam. Ich finde ein paar interessante Seiten, aber der
Reiseführer ist doch besser geeignet, ein Ziel auszusuchen. Irgendwann
ist die Stunde um und ich darf zur Massage.
Erst mal muss ich mich umziehen, weil ein Polohemd für eine Massage
nicht geeignet ist. Dafür bekomme ich eine Art Krankenhaushemd, das
natürlich viel zu klein ist. "You're a big man", sagt die Masseurin und
da kann ich kaum widersprechen. Eine Thai-Massage ist stellenweise ganz
schön schmerzhaft. Es wird gezogen, gedrückt, geschoben, verbogen und
das mit Händen und Füßen. Der Raum ist sauber, hell, nur mit einer
Matratze ausgestattet, aber leider auf höchstens 20°C klimatisiert.
Brrr. Nach einer Stunde bin ich fertig (und ich meine wirklich "fertig")
und darf wieder zurück (und ich meine wirklich "darf"). Yasmin kann
gerade nichts machen, denn der Router versucht sich gerade mittels eines
altersschwachen 56k-Modems ins Internet einzuwählen. Gut, jetzt verstehe
ich auch das Bandbreitenproblem.
Wir futtern noch eine Kleinigkeit und holen dann unser Gepäck. Es ist
noch etwas zu früh für den Bahnhof, wir haben also noch genug Zeit,
etwas Verpflegung für unterwegs einzukaufen. Dann lassen wir uns mit
einem Tuktuk fahren. Eine atemberaubende Fahrt, denn das Gefährt ist mit
uns und unseren Rucksäcken zwar voll beladen, das wirkt sich aber nicht
auf die erreichbare Endgeschwindigkeit aus.
Wir sind zwar zu früh am Zug, er steht aber schon da und die
Klimaanlage läuft bereits. Das ist gut, denn heute ist ein besonders
heißer Tag. Dieser Zug unterscheidet sich etwas von dem ersten. Die
Sitze sind etwas schmaler, so, dass man nicht nebeneinander sitzen kann.
Der Platz gegenüber meinem ist leer. Erst gegen 18:00 Uhr steigt dann
eine Frau ein, die eigentlich auf einem anderen Platz sitzen sollte, der
aber schon von einer Frau aus einer dreiköpfigen Gruppe besetzt ist.
Nach kurzer Zeit fragt sie mich auf Thai, ob wir nicht Plätze tauschen
wollen, damit Yasmin und ich gegenübersitzen können. Nein, natürlich
kann ich kein Thai, aber eine der Platzbesetzterinnen übersetzt das für
uns auf englisch. Natürlich wollen wir und Yasmin bedankt sich mit der
traditionellen Begrüßung, die Hände vor der Brust zusammengelegt und
dazu eine kleine Verbeugung. Das gefällt der netten Frau so gut, dass
sie uns später fragt, ob wir mit zu Abend essen wollen. Es gibt Huhn und
Klebreis und ehe wir uns versehen sind wir damit gut ausgestattet. Die
Leute hier können sehr freundlich und einladend sein, wenn man es auch
ihnen gegenüber ist. Andernfalls sind sie allerdings immer noch
freundlich und das ist ganz anders, als bei uns.
Um 20:30 Uhr ist dann Schluss mit Essen. Ein Zugbegleiter kommt und
bereitet die Betten vor. Nach einem Gang zur Toilette, die komplett von
Franzosen belegt ist, die dort "fumer" machen, krabbeln wir in unsere
oberen Betten.
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