Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am 7.6.1925:Frankfurter Waldstadion / 40.000 Zuschauer1. FC Nürnberg - FSV Frankfurt 1:0 n.V. (0:0,0:0) 1. FCN: Stuhlfauth - Popp, Kugler - Hans Schmidt, Kalb, Riegel - Strobel, Wieder, Hochgesang, Träg, Sutor FSV Frankfurt: Koch - Reitz, Heinig - Henß, Pache, Völler - Reinhold Strehlke, Gattermann, Klump, Arno Strehlke, Waldschmidt Schiedsrichter: Willi Guyenz (Essen) Tore: 1:0 Wieder (108.) |
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Deutscher Meister 1925 |
Ihre erste Endrundenteilnahme hatte die Bornheimer also gleich ins Finale gebracht, in dem mit dem 1. FC Nürnberg allerdings ein ziemlich dicker Brocken wartete. Die Franken waren zwar nicht mehr die Jüngsten, galten aber noch immer als das Beste, was Deutschland fußballerisch zu bieten hatte. Kalb, Schmidt, Stuhlfauth, Hochgesang, Kugler, Popp, Strobel und Sutor waren aktuelle Nationalspieler, und nahm man die vorausgegangenen Endrundengruppenspiele hinzu, konnte es am 7. Juni nur einen Favoriten geben: 1. FC Nürnberg. Der FSV hatte lediglich seinen Heimvorteil in die Waagschale zu werfen, denn das Endspiel fand im offiziell noch gar nicht eröffneten Frankfurter Waldstadion statt.
Beim 1. FCN fehlte im Vergleich zum Vorjahr der Schweizer Gustav Bark, den es nach 13 FCN-Jahren in sein Heimatland zurückgezogen hatte. Vor 40.000 Zuschauern begann Nürnberg überaus schwungvoll. Vor allem Hochgesang und Wieder sorgten immer wieder für Unruhe in der FSV-Deckung. Die jedoch konnte dagegen halten. Je größer der Nürnberger Druck wurde, desto sicherer schien die FSV-Abwehr zu werden. Vor allem Keeper Jean Koch wuchs förmlich über sich hinaus und hielt in der 53. Minute gar einen Elfineter von Carl Riegel. Vom FSV-Sturm war dagegen kaum etwas zu sehen. Robert Pache inszenierte zwar einige gefällige Konter, torgefährliche Szenen spielten sich vor Stuhlfauths Gehäuse jedoch nicht ab.
Nach neunzig Minuten war noch immer kein Tor gefallen, und die Partie ging bei sengender Hitze in die Verlängerung. Dort gelang es den Franken endlich, das Frankfurter Abwehrbollwerk aufzuknacken. Ludwig Wieder hieß der glückliche Schütze. In der 109. Minute war er an der Mittellinie losgestürmt und hatte die gesamte Frankfurter Läuferreihe aussteigen lassen. Knapp zehn Meter vor dem Tor zog er ab und machte den 1. FC Nürnberg mit vier Meisrertiteln zum neuen Rekordmeister.
(Spielbericht entnommen aus Hardy Grüne "Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga")