Gespenstschrecken und Pfauenspinner


Diese Seite ist den Insekten gewidmet, die im Schuljahr 2000/2001 am WEG zu Gast waren. Nicht gerade botanisch, aber trotzdem faszinierend! Bilder und Informationen zu den Insekten finden Sie auf dieser Seite, außerdem können sie den Text über den WEG-Insektenzoo lesen.

Die Pfauenspinner (Saturniidae) bilden eine Familie überwiegend großer und eindrucksvoller Nachtfalter, die allerdings bei uns nur mit wenigen Arten (z.B. das Nachtpfauenauge) vertreten sind. Wegen der relativ unproblematischen Nachzucht sind viele Arten zur Haltung an der Schule gut geeignet. Ob der Nachwuchs allerdings dann unter den Augen der Schüler am Vormittag schlüpft - das mit Sicherheit faszinierendste Spektakel - ist für den Laien pure Glückssache.
Sind die Falter aus der Puppe erst einmal herausgekommen, stehen ihnen nur noch einige wenige Tage bevor, in denen sie sich paaren und ihre Eier ablegen. Selbst Nahrungsaufnahme ist nicht möglich, die erwachsenen Tiere besitzen nicht einmal Mundwerkzeuge.





Actias luna




Unmittelbar nach dem Schlüpfen sind die Flügel noch kürzer als der Körper (oben links).

Der Falter streckt sie erst im Laufe der nächsten Stunde, indem er Hämolymphe (Körperflüssigkeit) hineinpumpt. Schließlich muß das Chitin der Flügel noch erhärten, währenddessen hängt das Tier wie „zum Trocknen aufgehängt“ an einem Zweig (oben rechts).

Das geschlüpfte Tier ist ein Weibchen, wie man im linken Bild an den (im Vergleich zu den Männchen) schmaleren Fühlerfächern sehen kann.



Hier sind die grünen Flügel mit den eleganten Schwänzchen in voller Schönheit zu sehen.



Actias selene

ist deutlich erkennbar ein naher Verwandter von Actias luna; ein bißchen größer und ein bißchen eleganter. Dieses Männchen ist - etwas verspätet - statt kurz nach den Osterferien am ersten Tag der Sommerferien geschlüpft.








Attacus atlas

gehört zur gleichen Familie. Er ist mit ca. 20 cm Flügelspannweite einer der größten Schmetterlinge überhaupt. Dieser Atlasfalter (wie er auf deutsch heißt) hat seine Flügel beim Herumflattern im Raum stark beschädigt.



Antherea yamamai -

Auch ein Pfauenspinner, dessen ovaler Kokon an den der Seidenraupen erinnert. In der Tat werden verschiedene Arten zur Produktion dieser edlen Faser gezüchtet, und Antherea yamamai gehört dazu. Bei mir sind aus einem Gelege von 15 Eiern nur zwei Raupen geschlüpft, die aber einen unglaublichen Appetit an den Tag gelegt haben (zu fünfzehnt hätten sie den Apfelbaum sicher kahl gefressen...).




1. Die Raupe im Alter von ein paar Tagen


2. Kurz vor der Verpuppung: ca. 8 cm



3. Die Raupe beginnt, einen Kokon zu spinnen


5. der geschlüpfte Falter auf der Gaze des Heuschreckengeheges



4. Der fertige Kokon


Baculum extradentatum -
Vietnamesische Stabheuschrecke

Bei den Gespenstschrecken (Phasmidae) gibt es ebenfalls eine Reihe dankbarer Haustiere. Da sie sich oft parthenogenetisch vermehren, d.h. ohne Männchen, genügt ein einziges Tier, das Tag für Tag Eier legt, aus denen nach einigen Wochen bis Monaten ganze Heerscharen kleiner Insekten schlüpfen. Die abgebildete Art ist überdies auch leicht zufriedenzustellen, was ihr Futter betrifft: Brombeerblätter gibt es im Wald ganzjährig in unbegrenzter Menge.



Beispiel für Astmimese: Baculum






Carausius morosus - Indische Stabheuschrecke

Diese in Südostasien beheimatete Art hat bereits eine unübersichtliche Herde von Nachwuchs in die Welt gesetzt (linkes Bild). Bereits die Larven unterscheiden sich weder in Körperbau noch in Lebensweise von den Imagines. Beim Schlüpfen einen guten Zentimeter lang, wachsen sie in wenigen Monaten zu voller Größe heran. Das dabei störende, harte Außenskelett aus Chitin wird in regelmäßigen Abständen gehäutet und meist aufgefressen, um das Baumaterial zu recyclen. Darunter ein erwachsenes Tier auf einem Buchenzweig. Wie die Vietnamesische Stabheuschrecke bevorzugt auch die indische Brombeerblätter, begnügt sich aber auch mit Ersatzkost wie Efeu, Eiche, Buche oder Pflaume.





Anacridium aegypticum -

Die Ägyptische Wanderheuschrecke lebt nicht nur in Ägypten. Wie dieses Exemplar werden sie sogar manchmal - z.B. mit Obstlieferungen - aus dem Mittelmeerraum zu uns importiert. Ein Schüler brachte sie der Schule mit, wo sie während des noch kalten Frühjahrs logierte. Seit Anfang Mai lebt sie in Freiheit - einen Partner zur Fortpflanzung wird sie allerdings kaum finden ...
Erkennbar ist sie sehr leicht (im Bild allerdings kaum zu sehen) an den senkrecht gestreiften Augen.




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Photos: Görtz