Alles
Butterblume - oder was?
Butterblumen
sind die gelben, die dann zu Pusteblumen
werden, die mit den Fallschirmchen.
...
oder die, die so aussehen wie Löwenzahn, nur ein bißchen
kleiner?
Oder sind das die mit den glänzenden
gelben Blüten?
Zu viele gelb blühende Kräuter bevölkern im Frühsommer die Wiesen, Wegränder und Wälder. Fast alle werden von irgendjemandem als "Butterblume" bezeichnet.
Wer aber auf dem nächsten Spaziergang angesichts einer „Butterblume“ ein bißchen schlauer wirken möchte, muß nur auf ein paar Details achten, ein bißchen an der Pflanze herumzupfen und kann mit wissenschaftlicher Miene gelassen verkünden "genau genommen ist das ein ... ".
So geht's (Worterklärungen finden sich übrigens im Glossar):
1. Ein Eckchen eines Blattes abzupfen. Wenn orangegelber Milchsaft
(ist giftig!) hervorkommt, handelt es sich um das Schöllkraut.
Es gehört zu den Mohngewächsen.
|
|
2. Blüte längs halbieren. Immer,
wenn die Blüte in Wirklichkeit ein Blütenkörbchen
ist und aus vielen Einzelblüten besteht, haben wir einen
Korbblütler vor uns. Zu dieser Familie gehört der
Löwenzahn, leider aber auch viele dutzend andere Gewächse,
die mehr oder weniger ähnlich aussehen. Korbblütler
verraten sich schnell dadurch, daß sie scheinbar sehr viele
(mehr als 15) Blütenblätter (genauer: Kronblätter)
besitzen. Ist es auch kein Korbblütler, macht man bei drittens weiter.
|
3. Kelchblätter anschauen. Fallen die Kelchblätter
sehr leicht ab oder fehlen sogar schon, sind wir bei den
Hahnenfußgewächsen. Ihre Kronblätter sind glänzend
gelb: |
|
-
Eine eher in den Alpen anzutreffende Art ist die Trollblume
mit ihren dicken Blüten.
|
|
|
- Drei große und zwei sehr kleine Kelchblätter hat das Gemeine Sonnenröschen. Die Pflanze hat kleine, längliche Blättchen. Sie gehört übrigens zur Familie der Cistrosengewächse, die folgenden Arten zu den Rosengewächsen. |
|
|
Die Methode ist natürlich
nicht restlos befriedigend, funktioniert aber sehr oft. Wer genau
wissen will, was er vor sich hat, muß ein Bestimmungsbuch zu
Rate ziehen. Bestimmungsbücher haben gegenüber diesem
Bildschirm den Vorteil, daß man sie nach draußen
mitnehmen kann.
Reich bebilderte Bestimmungsliteratur
ist leider meistens unzuverlässig. Aus Platzgründen können
nicht alle 3000 bei uns vorkommenden Arten abgebildet werden, und der
Hinweis auf ähnliche, seltenere Arten fehlt fast immer.
Wissenschaftliche Bestimmungsschlüssel sind sehr genau, aber
kaum illustriert und erfordern Übung sowie Kenntnis vieler
Fachbegriffe. Erwähnt sei hier die Rothmaler Exkursionsflora,
die neben den Bestimmungsbänden einen Atlasband mit Zeichnungen
praktisch aller(!) vorkommenden Arten anbietet.
Wer im Großraum
Nürnberg wohnt - die Eigenwerbung sei gestattet - kann auch den
leicht verständlichen "Bestimmungsschlüssel
für die Schule" verwenden.
alle Abbildungen: Görtz