Lexikon botanischer Fachbegriffe:

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Ähre s. Blütenstand

Balgfrucht s. Frucht

Beere s. Frucht

Blatt Das Blatt besteht aus dem Blattstiel (wenn das Blatt nicht ungestielt ist) und der Blattfläche (Blattspreite). Den Blattrand am Blattstielansatz nennt man Blattgrund. Blattachsel nennt man die Stelle, wo der Blattstiel am Stengel sitzt. In der Blattachsel befindet sich stets eine Knospe (nicht immer erkennbar). Blätter können ungeteilt oder in einzelne Teilblättchen zerteilt (gefiedert) sein. Bei mehrfach gefiederten Blättern sind die Fiederblättchen wiederum gefiedert. Bei einfach gefiederten Blättern unterscheidet man paarig gefiederte (mit Ranke an der Spitze oder ganz ohne etwas am Blattende, daher eine gerade Anzahl an Fiederblättchen) und unpaarig gefiederte Blätter (ungerade Fiederblättchenzahl, da eines an der Spitze des Blattes steht). Die Blattstellung kann wechsel-, gegen-, kreuzgegen-, quirl- oder grundständig sein (siehe beim jeweiligen Stichwort).
Wichtige Bezeichnungen für Blattformen und Blattränder sind am Ende abgedruckt.

Blatt... s. Blatt

Blütenaufbau:


Staubblätter
(aus Staubbeutel und Staubfaden)



Krone (aus meist farbigen Kronblättern,
freiblättrig oder verwachsen)


Kelch
(aus meist grünen Kelchblättern,
freiblättrig oder verwachsen)




Stempel, bestehend aus



Narbe

Griffel (kann fehlen)

Fruchtknoten




Blütenstiel


Bei rein männlichen oder rein weiblichen Blüten fehlen Stempel bzw. Staubblätter. Es gibt auch (allerdings nie ausschließlich) völlig sterile Blüten. Sie dienen dazu, Insekten zum ganzen Blütenstand anzulocken.


Blütenhülle Kelch und Krone zusammen. Manchmal ist die Blütenhülle einfach, d.h. es gibt nur eine Sorte von Blütenblättern ("Perigonblätter"). In diesem Schlüssel werden sie dann meistens Kronblätter genannt. Die Blütenhülle kann ganz oder teilweise fehlen.

Blütenköpfchen s. Köpfchen

Blütenkörbchen s. Körbchen

Blütenstand Von einem Blütenstand spricht man, wenn mehrere Blüten beisammen stehen. Ein Blütenstand kann sehr locker sein (Rispe, Traube, Ähre, Dolde, Doppeldolde, s. die jeweilige Abbildung) oder auch dicht gedrängt (s. Köpfchen, s. Körbchen).Für den Begriff Fruchtstand gilt entsprechendes.



Blütenstiel s. Blütenaufbau

Dolde s. Blütenstand

Doppeldolde s. Blütenstand

Fahne s. Schmetterlingsblüte

Fiederblättchen s. Blatt

Flügel s. Schmetterlingsblüte

freiblättrig einzeln stehend, nicht zusammengewachsen (s. verwachsen)

Früchte Bildungen des Fruchtknotens, manchmal auch anderer Blütenteile. Früchte dienen auf verschiedene Weise der Verbreitung der enthaltenen Samen. Man unterscheidet unter anderem:

- Schote: Frucht der Kreuzblütengewächse, aus zwei Fruchtblättern gebildet

- Hülse: Schotenähnliche Frucht der Schmetterlingsblütengewächse, aber aus nur einem Fruchtblatt. Hülsen öffnen sich auf beiden Seiten.

- Balgfrucht: Hülse, die sich nur auf einer Seite öffnet (z.B. Hahnenfuß)

- Kapsel: aus zwei oder mehr Fruchtblättern gebildete Frucht, die die losen Samen durch Poren oder einen Deckel freigibt (z.B. Mohn).

- Nuß: Der Same wird von einer harten Fruchtwand umgeben (z.B. Haselnuß, Getreide)

- Beere: Die Samen (viele) werden von einer fleischigen Fruchtwand umgeben (z.B. Tomate)

- Steinfrucht: Ein Same wird von einer außen fleischigen, innen harten Fruchtwand umgeben (z.B. Pfirsich)

- Scheinfrucht: Frucht, die nicht oder nicht nur aus den Teilen des Fruchtknotens entsteht (z.B. Apfel, Erdbeere)

- Sammelfrucht: Verbindung mehrerer Früchte einer Blüte zu einer "Frucht" (z.B. Himbeere, Erdbeere)

Fruchtstand: Verbindung mehrerer Früchte verschiedener Blüten zu einem Ganzen (z.B. Ananas) (s.a. Blütenstand)

Fruchtblätter Blätter, die zum Fruchtknoten verwachsen sind. Ihre Anzahl ist oft nicht eindeutig sichtbar.

Fruchtknoten s. Blütenaufbau

Fruchtstand s. Frucht s. Blütenstand

gefiedert s. Blatt

gefingert s. Blatt

gegenständig Stellung der Blätter, wenn sie nicht einzeln am Stengel stehen, sondern jeweils zwei einander gegenüber. Stehen mehr als zwei Blätter an einer Stelle, spricht man von quirliger Stellung.

gespornt Kronblätter (oder Kelchblätter) können gespornt sein, d.h. sie tragen einen spitzen, tütenförmigen oder stumpfen Fortsatz, der durch eine Ausbeulung/Ausbuchtung der

Blätter entsteht (sog. Sporn).

Griffel s. Blütenaufbau

grundständig Stellung der Blätter, wenn sie alle so tief unten am Sproß sitzen, daß sie direkt aus der Erde zu kommen scheinen (Löwenzahn!).

Hochblätter Blätter, die auffällig dicht unter der Blüte oder dem Blütenstand stehen. Oft haben sie eine besondere Form oder Größe, manchmal sehen sie auch kelchblattartig aus.

Honigblätter kronblattartige Staubblätter, vor allem bei Hahnenfußgewächsen. Vereinfachend werden sie oft als Kronblätter bezeichnet.

Hüllblättchen (oder: Hüllblätter) meistens grüne, kelchblattartige Blättchen, die ein Köpfchen umgeben.

Hülse s. Frucht

Kapsel s. Frucht

Kelch s. Blütenaufbau

Kelchblätter s. Blütenaufbau

Kelchhaare (auch: Pappus) Haarkranz, der bei den Blüten mancher Körbchen anstelle eines Kelches zu finden ist. Die Haare dienen meistens der Windverbreitung der reifen Frucht (Löwenzahn!)

Kelchzähne oft für Kelchzipfel verwendet

Kelchzipfel s. Kronzipfel

Köpfchen (oder: Kopf, Blütenk.) viele dicht zusammengedrängt stehende Blüten, die auf den ersten Blick oft wie eine große, kugelige oder halbkugelige Einzelblüte wirken (z.B. bei Klee).

Körbchen (oder: Blütenkörbchen) viele schmale Blüten, die auf einem gemeinsamen Körbchenboden ohne Blütenstiel eng gedrängt stehen (s. Abb. im Familienschlüssel)

kreuzgegenständig Sonderfall gegenständiger Blätter: von oben gesehen stehen die Blattpaare immer um 90° gedreht (senkrecht) über dem nächstunteren. Meistens ist der Stengel dann vierkantig. Vor allem bei Lippenblütengewächsen.

Kronblätter s. Blütenaufbau

Krone s. Blütenaufbau

Kronzipfel, Kelchzipfel die nicht verwachsenen Spitzen einer Kron- oder Kelchröhre. An ihnen kann man oft abzählen, aus wievielen Kron- oder Kelchblättern die Röhre verwachsen ist.

Lippenblüte Blütentyp mit verwachsenen Kronblättern, deren Kronzipfel mehr oder weniger deutlich Ober- und Unterlippe ausbilden. Vor allem in der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceen), ähnliche Blütenformen aber auch anderswo.

Narbe s. Blütenaufbau

Nebenblätter kleine Blättchen (selten auch große), die neben dem Blattstiel direkt am Stengel sitzen. In manchen Familien (Schmetterlingsblütengewächse, Rosengewächse) sehr häufig, in anderen nie. Nebenblätter zählen nicht mit, wenn die Blattstellung (s. gegenständig, wechselständig oder quirlig) bestimmt wird.

Nuß s. Frucht

Oberlippe s. Lippenblüte

oberständig Stellung des Fruchtknotens oberhalb der Stelle, wo Kelch- und Kronblätter angewachsen sind. Ein oberständiger Fruchtknoten ist von oben in der Blüte zu sehen.

paarig gefiedert s. Blatt

Pappus s. Kelchhaare

quirlig Stellung der Blätter, wenn mehr als zwei Blätter an einer Stelle einander gegenüberstehen. Wenn die Blätter sehr unterschiedlich groß sind, handelt es sich wahrscheinlich um Blätter mit Nebenblättern.

radiär (-symmetrisch) radförmig symmetrisch; Blüten werden als radiär bezeichnet, wenn sie sich - von oben betrachtet - in alle Richtungen gleichmäßig erstrecken und damit in fast jeder Richtung eine Symmetrieachse gelegt werden kann (s. auch zweiseitig symmetrisch).

Ranke Besonders langes und dünnes s. Blatt oder Fiederblättchen (seltener auch rankende Sproßteile), das sich zum Festhalten der Pflanze an anderen Pflanzen oder der Umgebung bildet. In bestimmten Familien (Kürbisgewächse, Schmetterlingsblütengewächse) sehr verbreitet.

Rispe s. Blütenstand

Sammelfrucht s. Frucht

Scheinfrucht s. Frucht

Schiffchen s. Schmetterlingsblüte

Schmetterlingsblüte Typische Blütenform der Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceen): 5 Kronblätter sind zu Fahne, Schiffchen (2 oft verwachsene) und zwei Flügeln ausgebildet

Schote s. Frucht

Sporn s. gespornt

Spreublätter Kleine, schuppenförmige, unauffällige Blättchen, die in Blütenkörbchen zwischen den Einzelblüten stehen können.

Sproß In der Regel die oberirdischen Teile der Pflanze (Die Kartoffel ist z.B. Teil eines unterirdischen Sprosses)

Staubblätter s. Blütenaufbau

Steinfrucht s. Frucht

Stempel s. Blütenaufbau

stengelständig Stellung der Blätter am Stengel, im Gegensatz zu grundständig.

Traube s. Blütenstand

unpaarig gefiedert s. Blatt

Unterlippe s. Lippenblüte

unterständig Stellung des Fruchtknotens unterhalb der Stelle, wo Kelch- und Kronblätter angewachsen sind. Ein unterständiger Fruchtknoten ist nur von der Seite unterhalb der Blüte zu sehen, nicht von oben. Ein unterständiger Fruchtknoten kann (vor allem bei jungen Blüten) vom Blütenstiel schwierig zu unterscheiden sein (Achtung: wenn ein oberständiger Fruchtknoten von einer Kelchröhre umgeben ist, kann er unterständig wirken!).

verwachsen seitlich zusammengewachsen, sodaß aus mehreren Einzelblättern (Kronbl., Kelchbl., Staubbl.) eine Röhre entsteht. Die Röhre kann sehr kurz sein, wenn die Blätter nur am Grund verwachsen sind

wechselständig Stellung der Blätter, wenn sie alle einzeln am Stengel stehen (höchstens zufällig zwei einander gegenüber)

Wurzel In der Regel die unterirdischen Teile der Pflanze (Es gibt auch z.B. Luftwurzeln oder Pfahlwurzeln, die aus der Erde herausragen sowie unterirdische Sproßteile, z.B. Kartoffel)

zweiseitig (symmetrisch) Es gibt nur eine (eventuell senkrecht dazu eine zweite) Symmetrieachse in einer Blüte, da die Kronblätter ungleich groß, farbig oder geformt sind (s.auch radiärsymmetrisch).


Blattaufbau:




Blattformen:











oval

lanzettlich

pfeilförmig

nierenförmig

rund/eiförmig











ungeteilt

einfach gefiedert

doppelt gefiedert

gefingert

linealisch


Blattränder















gesägt/gezähnt

gebuchtet

gelappt

gekerbt

glatt- (ganz-) randig



Quelle: Botanischer Bestimmungsschlüssel für die Schule, leicht bearbeitet

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