Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Merkmale:

Kräuter und Sträucher mit wechselständigen Blättern. Die radiärsymmetrischen Blüten haben einen Griffel mit einer zweilappigen Narbe, dazu verwachsene Kronblätter mit 5 deutlichen Kronzipfeln. Da die Kronblätter sich beim Aufblühen aus der Knospe falten, sehen sie oft etwas dünnhäutig zerknittert aus. Die charakteristische Blütenform der Tomate (ausgebreitete Kronzipfel, eng parallel zu einem Spitzkegel zusammenliegende Staubblätter) findet sich auch bei einigen anderen Vertretern (Nachtschatten, Kartoffel). Andere Blüten sind trichterförmig oder glockig.
Die Früchte sind Beeren oder Kapseln.

Besonderheiten:

Die Familie ist wegen ihres engen Nebeneinander starker Gifte und wichtiger Nahrungsmittel bemerkenswert. Alle Arten enthalten in bestimmten Pflanzenteilen Alkaloide, die bekanntesten sind Nicotin (aus Nicotiana, Tabak) und Atropin (aus Atropa, Tollkirsche). Übrigens sind die Stoffe nach den Pflanzen benannt, nicht umgekehrt. Die meisten bei uns kultivierten Arten sind aus Amerika nach Europa gekommen.

Wichtige Vertreter bei uns:

Tomate (Lycopersicon esculentum)
Kartoffel (Solanum tuberosum)
Nachtschatten (mehrere Arten, häufig: Bittersüßer Nachtschatten, Solanum dulcamara): kleine, violette Blüten, an Süßgewässern
Tabak (Nicotiana rustica bzw. N. tabacum)
Stechapfel (Datura stramonium): beliebte Zierpflanze
Blasenkirsche (Physalis alkekengi)
Paprika- und Chiliarten
Tollkirsche (Atropa bella-donna)

Name:

Fast alle Familien sind auf lateinisch nach einem typischen Vertreter benannt, bei den Nachtschattengewächsen ist es der Nachtschatten (=Solanum).


Links mit weiteren Informationen zur Familie finden sich auf der Link-Seite.



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Lit.: Rothmaler, Exkursionsflora Bd. 2, Verlag Volk und Wissen 1988