Feuerteufel in der Garrigue

Alljährlich melden die Presseagenturen verheerende Flächenbrände im Mittelmeerraum. Meistens ist dabei die gierige Hand eines Grundstücksspekulanten im Spiel, doch auch die Pflanzenwelt selber kann schuld sein.




Man traut es ihr nicht zu, aber so eine Cistrose kann wie eine Zeitbombe im sonnendurchglühten Buschwald lauern: feine Tropfen brennbaren Harzes (der lateinische Name Cistus ladanifer, die Harztragende, verrät es) auf den Blattoberflächen wirken wie Lupen im Sonnenlicht, sammeln die Strahlen und bündeln sie, bis eines Tages in der Mittagshitze ein Flämmchen aufflackert. In der ausgedörrten Landschaft ist es eine Sache von Minuten, bis die Garrigue lichterloh brennt und schließlich restlos verkohlt ist.

Was das soll?

Die typischen Vegetationsformen dieser Länder sind die Macchia (sprich: Makkia) und die Garrigue (sprich: Garieg).

Macchia nennt man die mit kleinen Bäumen und hohen Sträuchern bedeckten Flächen, zum großen Teil aus Terebinthen, Lorbeer und Erdbeerbaum bestehend.

Garrigue ist aus weniger hohen Sträuchern zusammengesetzt, oft werden weite Flächen vom wunderbaren, dunkelgrünen Blattwerk der verschiedenen Cistrosenarten mit ihren strahlend weißen Blüten bedeckt.


So unglaublich es klingt: Die Cistrose schafft sich mit der Feuersbrunst auf einen Schlag alle lästigen Konkurrenten vom Hals. Daß sie selber dabei verkohlt, stört nicht sehr, da sie schneller als alle anderen wieder austreibt.

Das rechte Bild zeigt den Stechginster (Ulex europaeus), der ganz ähnlich nach einem Brand wieder erscheint.


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