Als Abonnent der ersten Stunde liegt es nahe, ein bisschen im Tagebuch zu schmökern und sei es nur um die eigenen Ansichten (http://www.wissenschaft-online.de/artikel/872158) zu überprüfen.

Der klar formulierte Beitrag von Stefan Rahmstorf und die Reaktionen darauf liefern einen brauchbaren Ansatzpunkt:

In der Diskussion wird eine Trendumkehr bei der Erderwärmung mit einem Hinweis auf die Temperaturreihen des Met Office Hadley Centres (global average (NH+SH)/2) festgestellt: "Herr Rahmstorf macht den Fehler, dass er den Temperaturverlauf z.B. in Intervalle von 8 Jahren einteilt und dort gnadenlos hindurch linearisiert. Das wäre erlaubt, wenn sich das Klima linear verhalten würde. Wie wir aber alle wissen, ist das nicht der Fall. Grade Linien gibt es in der Natur nicht. Ein gleitender Trend ist also das Mittel der Wahl, um Aussagen über Klimaveränderungen zu treffen (das macht auch das Met Office zur Darstellung der Globaltemperatur so). Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Ausschnitt von 50 Jahren, oder 5 Jahren betrachtet. Der gleitende Trend mittelt das Rauschen heraus." schreibt Dipl. Phys. M. Müller aus Bremen. Warum das so sei, darüber sagt Müller nichts. Wenn es die eigenen Messungen kommentiert gibt sich das Hadley Centre weniger wortkarg und liefert dort weiterführende Informationen zum Thema.

Wird von Müller im oben erwähnten Artikel noch davon ausgegangen, dass die Temperaturreihen eine zuverlässige Basis für die Diskussion darstellen, gibt es zahlreiche Webseiten, auf denen die Zuverlässigkeit der Messungen angezweifelt wird, z.B. "Global Warming" at a glance. Diese Darstellung der Temperaturmessungen ist aber nicht die einzig mögliche. Hansen's Bulldog gibt sich etwas mehr Mühe und gestaltet seinen Beitrag zum Thema übersichtlich. Selbst Anthony Watts, der ein Haar in der Suppe gefunden haben will sieht ein, dass so einfache Dinge wie ein Vergleich verschiedener Messkurven mit etwas Sorgfalt erledigt werden müssen.

Bei dieser Gelegenheit lohnt sich ein genauerer Blick auf den Hockeyschläger. Stephen McIntyre findet ja immer wieder Möglichkeiten, die vorhandenen Daten so auszuwerten, dass eben kein Hockeyschläger dabei herauskommt. Eine gute Begründung, es nur so wie er zu machen gibt er nicht. Nicht so fixiert sind Caspar Ammann und Eugene Wahl, die zeigen konnten, dass der Hockeyschläger eine robuste Sache ist.

Diese Reihe von Beispielen ließe sich beliebig fortsetzen. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass die Argumente der Skeptiker nicht nur bloß Rhetorik sind, sondern ein Fall von Selbsttäuschung. Kaum einer aus ihren Reihen scheint zu beherzigen was Richard Feynman im Jahr 1974 in seiner Ansprache bei der Caltech-Abschlussfeier den Studenten mit auf den Weg gegeben hat.